Dass eine Modellbahn
nicht einfach nur im Kreis herum fahren muss, sondern durchaus auch
"sinnvoll" betrieben werden kann, machen die nordamerikanischen
Modellbahner schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts vor. Bei "Realistic
Operation", also vorbildgerechtem Betrieb, versucht man die vom Vorbild
vorgegebenen Abläufe und Tätigkeiten auf der Modellbahn umzusetzen. So
müssen beispielsweise Güterwagen zu einem bestimmten Termin an einem
bestimmten Ort zur Beladung bereitgestellt werden. Anschließend sollen
die Güter mehr oder weniger schnell, in jedem Fall aber sicher, zum
Entladeort gebracht werden.
Die von uns bei americaN
eingesetzten Mittel zum Nachbilden dieser Vorgänge sollen im Folgenden
vorgestellt werden.
Um die Güterströme
auf einem Modularrangement überblicken zu können und die entsprechenden
Güterzüge im Schattenbahnhof bilden zu können sind Bahnhofsdatenblätter
sehr hilfreich.
Da wir weder Frachten
in unsere Wagen verladen noch Frachtzettel am Modellgüterwagen anbringen,
müssen wir diese Vorgänge auf andere Weise nachbilden. Für jeden
eingesetzten Güterwagen gibt es eine Wagenkarte.
Diese Wagenkarten werden im Schattenbahnhof mit Leerwagenanforderungen und
Frachtzetteln bestückt,
womit der Laufweg eins Güterwagens vorgegeben ist.
Die Eisenbahn ist eines der sichersten Verkehrsmittel. Um diese Sicherheit zu
gewährleisten, werden in Abhängigkeit von der Verkehrsdichte der Strecke
verschiedene Sicherungssysteme eingesetzt. Auf den americaN
- Arrangements sichern wir die Zugbewegungen mittels Track
Warrant Control, einem dem deutschen Zugleitbetrieb ähnlichen System.
Zum Abschluss noch
die Übersetzung einer Philosophie
zum vorbildorientierten Betrieb, deren amerikanisches Original auf
der sehenswerten Homepage
von Joe Fugate zu finden ist.
Es steigert den
Spaß-Faktor beim Fahren eines Modellzuges erheblich, wenn man sich dabei „vorbildgerechte
Gedanken" macht. Was steckt hinter dieser Idee? Bedenke folgendes:
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Echte Züge sind schwer und können gefährlich werden, wenn sie nicht
sicher bewegt werden. Nimm Dir Zeit und überstürze nichts. Prüfe Deinen Zug
sorgfältig vor der Abfahrt und bleibe wachsam für während der Fahrt
auftretende Probleme, damit sie nicht zu einem größeren Unglück führen
(was in der Realität kostspielige Sachschäden, Personenschäden oder gar Todesopfer bedeuten könnte).
-
Um einen Zug vorbildgerechter zu fahren, eignen sich am besten
Zwei-Mann-Besatzungen. Eine Person ist der Lokführer und bedient die
Lokomotive(n) des Zuges. Die andere Person ist die rear end crew, welche
die Aufgaben des conductors und des switchman / breakman
übernimmt.
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Die
rear end crew kann die Strecke vor dem Zug nicht
einsehen und der Lokführer sieht in der Regel wenig vom Zug hinter sich. Die rear end crew sollte es unterlassen, vor dem Zug herzulaufen und die
Strecke zu prüfen. Vielmehr sollte sie ihr Augenmerk auf den Zug werfen und
prüfen, ob alles in Ordnung ist. (Die rear end-Position macht Spaß, weil man „Züge schauen“ kann und gleichzeitig seine Aufgabe
erledigt).
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Währenddessen sollte der Lokführer bei seiner Lok bleiben und
das Gleis unmittelbar davor beobachten. Niemals sollte er dem Zug vorauslaufen
und Dinge betrachten, die er aus seiner Lokomotive nicht sehen könnte. Der
Lokführer sollte auch nicht den Zug im Auge behalten, sondern sich auf die rear
end crew verlassen, um zu erfahren, ob mit dem Zug alles in Ordnung ist.
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Wenn sich der Zug einer zu stellenden Weiche nähert, sollte der
Lokführer den Zug anhalten, die Weiche stellen, den Zug über die Weiche
ziehen und wieder anhalten, damit die rear end crew die Weiche wieder
zurück stellen kann. Solche Kleinigkeiten verlängern die Fahrt und somit das Vergnügen.
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