Basierend auf dem von Knut Habicht und Bernd Schmedes im FREMO
-Hp1 in der Ausgabe
2/2004 vorgestellten Bahnhofsdatenblatt haben wir eine leicht
abgewandelte Variante erstellt. Der wichtigste Unterschied liegt darin,
dass pro Betriebstag sowohl eingehende als auch abgehende Frachten für
jede Ladestelle aufgeführt werden. An untenstehendem Ausschnitt des
Betriebsstellendatenblatts von Appaloosa
Junction sollen die wichtigsten Inhalte kurz erläutert
werden:
Oben links befindet sich
der schematisierten Gleisplan der Betriebsstelle mit den
Gleisbezeichnungen. Rechts daneben sollten die Längen der
Ausweichgleise aufgeführt werden. Der wichtigste Teil ist die
Tabelle: die Spalte "Track" beinhaltet die im
schematisierten Gleisplan verwendeten Gleisbezeichnungen. Hat ein
Gleis verschiedene Ladestellen, werden diese in der Spalte "Spot"
separat aufgeführt. Entsprechend der Länge des Gleises wird pro
Wagenlänge eines Spots jeweils eine Zeile bereitgehalten. Im Beispiel hat
das Team track vier
Zeilen aufgrund seiner Nutzlänge für vier Wagen. Die Rampe am Team
track ist nochmals in einer eigenen Zeile aufgeführt.
Ähnlich verhält es sich mit den umzuschlagenden Gütern und
Waren: pro "Ladegut" eine Zeile. Werden mehr Warentypen
an einer Ladestelle umgeschlagen als Gleiskapazität vorhanden
ist, so wird dies in der Spalte "Spot" zusätzlich
vermerkt. Beispielsweise hat die Rampe an der Keksfabrik Cascades
Cookies nur zwei Wagen Kapazität, aber vier verschiedene Güter.
Die Spalte "in" beinhaltet die Waren der
ankommenden Wagen, die Spalte "AAR Type"
kennzeichnet den dafür notwendigen Wagentyp und in der Spalte
"out" werden die abgehenden Güter gelistet.Die
folgenden sieben Doppelspalten stellen die Wochentage dar. Dort trägt
der Betriebsstellenbesitzer ein, an welchem Wochentag welches
Ladegut an welchem Ort anzuliefern bzw. abzufahren sind. Auch
mehrtägige "Aufenthalte" eines Wagens sind möglich,
wie am Beispiel des montags ankommenden Kohlewagens ersichtlich
ist.
Auf der Basis des ausgefüllten Datenblatts erstellt der
Betriebsstellenbesitzer seinen Frachtzettelsatz. Dabei sollten für
täglich bediente Spots
vier Exemplare des Frachtzettels vorliegen (im Beispiel die Zettel
zum Abtransport der Kekse von Cascades Cookies), für seltener
belieferte Spots reichen
zwei oder drei Zettel.
Die Zugbildung im Schattenbahnhof vor einer Betriebssession ist
mit Hilfe dieser Datenblätter unkompliziert auszuführen: Der
"Zug-Zusammensteller" benötigt alle Datenblätter für
die Betriebsstellen, die der zu bildende Zug anfährt. Dann muss er
lediglich für jeden "in"- Eintrag des
betreffenden Betriebstages einen Wagen bereitstellen und die
Wagenkarte mit einem passenden Frachtzettel bzw. einer
kombinierten Leerwagenanforderung / Frachtzettel zu versehen.
Die In- und out-
Spalten des Team track und des Interchange
Tracks wurden im Betriebsstellendatenblatt bewusst nicht
ausgefüllt. Um den Betriebsablauf etwas variabel zu gestalten,
kann der "Zug-Zusammensteller" im Schattenbahnhof aus
den für diese Ladestelle verfügbare Frachten einige aussuchen
und dem jeweiligen Zug zuordnen. Also auch für das Team
track und das Interchange track sind Wagenkarten zu erstellen!
Wir verwenden vier
verschiedene Frachtzettel-Formulare (siehe Abb unten):
-
Ein waybill
für eingehenden Frachten (one-cycle)
-
Eine
kombiniertes Formular empty
car order / waybill (two-cycle)
-
Ein
Interchange waybill (two-cycle)
-
Ein
run through waybill (two
cycle)
Die beiden ersten sind
“normale” Zettel für Frachten zu Anschließern. Bei der Interchange
waybill wird jeweils nur die Zielbetriebsstelle eingetragen,
der Wagen und die Fracht sind unwichtig. Mit den run
through waybills
werden die Wagen eines Zuges bezettelt, die von Schattenbahnhof zu
Schattenbahnhof durchlaufen. Wie in der
Abbildung oben ersichtlich, haben die Frachtzettel eine
Farbcodierung. Rot kennzeichnet den östlichen Schattenbahnhof,
gelb den westlichen Schattenbahnhof. Ebenso bekommen größere
Betriebsstellen eigene Farbkennungen; Appaloosa Junction hat
beispielsweise Grün.
Druckvorlagen für Wagenkarten
und Frachtzettel als Excel-File finden Sie auf unserer Norm-Seite.
bs 02/2006
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