Bau- und Montageanleitung, Teil 1:
Zuerst bohre ich das Loch des
großen Winkels auf Ø 6 mm auf, das den Kippschalter aufnehmen soll.
Im nächsten Arbeitsschritt wird die Schraube mit Unterlegscheiben und
den beiden Stoppmuttern montiert. Für das spätere Anbringen der
Stelldrahtbohrung ziehe ich die erste Mutter fest an. Die zweite
Mutter wird fast bis zur ersten eingedreht.
Nun kommt der einzige kritische
Punkt: das Durchbohren des Stellknebels und der Schraube. Da ich
keinen Bohrständer besitze, benutze ich dafür einen Dremel Multi
"freihändig". Um das Abrutschen des 1mm-Bohrers weitgehend
zu verhindern, fräse ich den Stellknebel und die Schraube mit einem
kleinen Walzenfräser an. Mit einer runden Schlüsselfeile geht es
genauso, nur mühevoller. Dann wird gebohrt.
Als nächstes wird der Schalter an den Winkel
montiert. Dann löse ich die erste Stoppmutter soweit, dass sich die Schraube leicht drehen lässt. Zuletzt wird der Stelldraht
eingefädelt und geklemmt; dabei die Unterlegscheibe nicht vergessen.
Die ganze Konstruktion sollte nun wie in Bild 1 aussehen.
Einbauanleitung:
Da der Kippschalter das Andrücken
der Weichenzungen an die Backenschienen übernimmt, müssen bei
Peco-Weichen die kleinen Federchen an der Stellschwelle entfernt
werden. Das Loch in Stellschwellenmitte bohre ich auf einen Millimeter
auf (diesmal natürlich ohne Dremel).
Nun erfolgt der Einbau des Weichenantriebs: Dazu führe ich den Stelldraht in die Bohrung der
Stellschwelle ein und bringe den Schalter in die
"Mittelstellung". Der Winkel wird nun so ausgerichtet, dass
er in Richtung des Stammgleises der Weiche liegt. Der Stelldraht
sollte oberhalb des Stellknebels nicht gebogen sein und die
Weichenzungen ebenfalls in "Mittelstellung" stehen. Sind
alle Bedingungen erfüllt, werden die beiden Löcher des Winkels am
Trassenbrett angezeichnet. Die Beschreibung klingt viel komplizierter als es
in der Praxis ist.
Nun werden die beiden Bohrungen am
Trassenbrett vorgebohrt und der Antrieb angeschraubt. Jetzt kann auch
schon ein erster (mechanischer) Test erfolgen: Ich überprüfe, ob die
Weichenzungen sauber in ihre Endlage kommen, wenn man den Schalter
umlegt. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, warte ich mit
dem Nachjustieren, bis ich die Stellstangen eingebaut habe.
Bau- und Montageanleitung,
Teil 2:
Zum Anbringen der Bohrungen für
die Stellstangen ist zuerst die vertikale Lage der Stellstangen zu
ermitteln. Diese ergibt sich aus der Stärke des
Trassenbrettchens und der Bohrungslage am kleinen Führungswinkels.
Hier weiche ich aus kinematischen Gründen von der Original-Beschreibung ab: Durch die Anlenkung des Stelldrahts zwischen
Schalterknebel und Schraube wird bei starkem Druck oder Zug auf die
Stellstange die anliegende Weichenzunge von der Backenschiene
wegbewegt. Habe ich die Lage
ermittelt, zeichne ich beidseitig außen am Modulkasten im Bereich der
Weichen eine horizontale Linie. Die horizontale Lage der Bohrungen lässt sich durch Abmessen von einer rechtwinkligen
Modulstirnseite zur jeweiligen Stellschwelle ermitteln. Ich führe die
Stellstangen bei beidseitiger Lagerung immer senkrecht zur Modulaußenkante, auch wenn die Weiche schräg liegt. Im Ostteil von Appaloosa
Junction liegt eine Weiche 15° schräg zur Modulseite, was
aber zu keinerlei Problemen führt. Für
das Stellrohr bringe ich an den entsprechenden Markierungen
5mm-Bohrungen an. Anschließend wird die Stellstange durch beide
Bohrungen im Modulkasten geführt. Dann kann am Messingrohr die Lage
der Bohrung markiert werden, die wie oben beschrieben angebracht wird.
Ist die Bohrung angebracht, löse ich den Stelldraht am Antrieb,
fädle das Messingrohr durch die erste Bohrung am Modulkasten, schiebe
den kleinen Winkel auf das Rohr und führe die Stellstange wieder aus
dem Modulkasten heraus. Nun muss der Stelldraht durch Schraube,
Messingrohr, Stellknebel und die Stellschwelle gefädelt werden.
Anschließend kann der kleine Stützwinkel an das Trassenbrett
angeschraubt werden. Als
letzte Arbeiten bleiben noch das Ablängen des Stelldrahts knapp über
der Stellschwelle und das Kürzen der Stellstange. Sollte eine
Holzkugel zu locker auf der Stellstange sitzen, drückt man das Rohr
einfach mit einer Zange etwas zusammen, damit eine ausreichende
Pressung zustande kommt. bs
01/2003
Ergänzung Da
beim Transport von Appaloosa Junction bzw. Erehwyna Yard zweimal eine
der vorstehenden Stellstangen verbogen wurden und sich zudem häufiger
die aufgesteckten Holzkugeln gelöst haben, wollte ich beide Probleme
ein für alle Mal beseitigen. Wegen der dicht an der Grundplatte der
Betriebsstellen verlaufenden Stellstangen, konnte ich keine
ausreichend großen kreisrunde Bedienausschnitte vorsehen. Statt
dessen verwendete ich ein Alu-U-Profil 20 x 30 x 2mm, von dem ich für
einzelne Stellstangen 60mm lange Abschnitte und für zwei nahe
beieinander liegende entsprechend längere Abschnitte absägte und
entsprechende Bohrungen für die Stellstangen erstellte. Das Aussägen
und passend Feilen der Ausschnitte im Modulkasten ist eine recht
mühselige Angelegenheit, zumal Tischlerplatten beim Sägen und Feilen
zum Splittern neigen. Wie auf dem Bild unten zu sehen ist, werde ich
noch einige Stellen nachspachteln müssen... War der Ausschnitt
endlich passend bearbeitet, konnte ich die Alu-Profile bündig zur
Modulkastenwand mit reichlich Heißkleber fixieren.
Auf die seitlichen Holzflächen der Kastenausschnitte habe ich passend
geschnittene Kunststoff-Plättchen mit doppelseitigem Bastelband
aufgeklebt. Um ein optisch ansprechendes Ergebnis zu erhalten,
kaschierte ich die Plättchen zuvor mit mattsilberner
Selbstklebefolie. 
Statt
der Messingrohre mit den aufgeschobenen Holzkugeln verwende ich als
Stellstangen nun lediglich Aluminiumstangen, deren bedienseitigen
Enden ich halbkugelförmig angeschliffen habe. Abschließend
noch ein Blick unter den Modulkasten: 
Die
zuvor mögliche beidseitige Bedienung der Weichen habe ich bei
Appaloosa Junction "zurückgebaut". Da somit das zweite
Lager für die Stellstange in der gegenüber liegenden Kastenseite
entfiel, musste ich die Stellstangen nun mit einem kleinen Winkel
führen. Da die schon vorhandene Verkabelung im Weg war, ordnete ich
die Winkel in diesen beiden Fällen zwischen dem U-Profil und
dem eigentlichen Weichenantrieb an. Ansonsten bevorzuge ich die
Anordnung hinter dem Weichenantrieb, wie es im Bild weiter oben zu
sehen ist. bs 09/2006
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