ZIMO MX 62-DECODER
IN ATLAS-LOKS


Immer mehr US-N-Loks werden mittlerweile "Decoder-ready" ausgeliefert. Das bedeutet nicht, dass eine Normschnittstelle vorhanden wäre, sondern nur, dass der Motor von den Rahmenhälften elektrisch isoliert eingebaut ist und bei Bedarf statt der Originalplatine ein "Plug and Play"-Decoder eingesetzt werden kann. Über die Qualität der weitverbreiteten Digitrax Board Replacement Decoder kann man geteilter Meinung sein. Ohne Zweifel ist jedoch der ZIMO MX 62 einer der derzeit besten DCC-Decoder, weshalb ich diesen Typ in meine beiden SD7 einbauen wollte.
Bei den decoderfertigen Atlas-Maschinen liegen die Laschen zur Motorspannungseinspeisung federnd von unten an der Originalplatine an. Somit ist es möglich, einen konventionell verdrahteten Decoder ohne jegliche Modifikation am Rahmen einzubauen. Diese Beschreibung lässt sich daher auf alle neueren Atlas-Modelle übertragen. 

ACHTUNG: Die Laschen dürfen niemals mit dem Rahmen in Kontakt kommen! Kurzschlussgefahr und Decoderzerstörung drohen. Deshalb unbedingt Isolierband an den Rahmeninnenseiten im Bereich der beiden Kontaktlaschen anbringen!



  • Zuerst habe ich die Original-Platine ausgebaut. Dazu muss man die beiden Schrauben öffnen, die die Rahmenhälften zusammen halten. Da man die Lok nun schon fast zerlegt hat, sollte man gleich noch die Radsätze ausbauen und das Radsatz-Innenmaß richtig justieren. Bei meinen beiden Atlas-SD7 waren alle 12 Radsätze zu eng eingestellt. Beide Loks hätten im Originalzustand nicht die Code55-Weichen des selben Herstellers passieren können. Echte US-Hightech!!!

  • Im zweiten Schritt habe ich die Originalplatine zerlegt: Aus der dem Decoder-Einbauplatz gegenüber liegenden Seite (in diesem Fall auf der Führerhaus-Seite) wird das Stück der Platine herausgeschnitten, das den Kontakt von den Rahmenhälften zur Platine herstellt. Dazu ritzt man die Platine mit einem Bastelmesser an und und bricht die nicht benötigten Teile weg. In der folgenden Detailaufnahme ist das etwa 3 mm lange Platinenstück links vom Widerstand zu erkennen. Anschließend werden die Rahmenhälften mitsamt dem Platinenfragment wieder zusammengeschraubt.



  • Im nächsten Schritt habe ich den Decoder mit einem dünnen doppelseitigen Klebeband auf dem Rahmen fixiert. Nun müssen die Anschlussdrähte in der richtigen Reihenfolge abgelängt, isoliert, verzinnt und angelötet werden. Zuerst habe ich die beiden Motoranschlussdrähte (orange und grau) abgelängt und an die Laschen gelötet. Die orangene Litze rechts und die graue an die linke Lasche. In der Detailaufnahme unten erkennt man die orangefarbene Zuleitung ganz oben, die graue Litze ist unter den anderen verborgen. Anschließend werden die rote und schwarze Litze abgelängt und an das Platinenfragment angelötet. Die rote Litze wird dazu in Vorwärtsrichtung mit der rechte Rahmenhälfte (siehe obere Detailaufnahme) verbunden, die schwarze Litze entsprechend links. Nun kann man schon mal erste Probefahrten machen.


 


  • Es folgt das Anschließend der Beleuchtung. Ich benutze hierzu warmweiße ("sunny white") LEDs und Vorwiderstände mit 560 Ohm. Zuerst habe ich die blaue Litze, die den gemeinsamen Pluspol für beide LEDs bildet, so abgelängt und abisoliert, dass sie kurz vor dem Platinenfragment endet. Für die vordere Beleuchtung habe ich das Reststück der blauen Litze parallel geführt und mit der blauen Litze vom Decoder verdrillt und verzinnt. Anschließend wird ein Stück Schrumpfschlauch über die beiden Kabel geschoben, bevor der Widerstand angelötet wird. Der Widerstandskörper sollte genau hinter der Platine liegen (siehe erstes Detailbild). Der Schrumpfschlauch dient zum Isolieren der Drähte über dem Platinenfragment. An den Widerstand habe ich die LED mit der Anode (die kleine Fahne im LED-Körper) angelötet. Die LED kann dabei ein ganzes Stück näher zur Fahrzeugstirnseite positioniert werden als bei der Originalplatine. Ich habe mich an der Lage der Lichtleiter im Fahrzeuggehäuse orientiert. Nun muss noch die Katode der LED mit der gelben Litze für die hintere Beleuchtung verbunden werden. 
    Für die vordere Beleuchtung wird genauso wie eben beschrieben vorgegangen: Die von der hinteren Beleuchtung zurücklaufende blaue Litze ablängen, Widerstand anlöten, Anodenseite der LED anlöten und zuletzt das weiße Kabel für die Frontbeleuchtung anschließen. Auf keinen Fall den Schrumpfschlauch vergessen. Lediglich bei den Verbindungen zwischen LED und Widerstand habe ich auf diesen verzichtet.

  • Nun kann man die Verkabelung noch ein mit Klebeband bündeln und eventuell auch die LEDs mit einem schmalen Streifen Tesafilm mittig zentrieren.


    


Die Fahreigenschaften der Lok sind mit dem Zimo-Decoder in Verbindung mit dem Atlas Scale Speed Motor über alle Zweifel erhaben. Dabei muss man nicht einmal tief in die Programmierungs-Trickkiste greifen. Ich habe lediglich die Werte für die Maximal- und die Mittengeschwindigkeit (CV5 und 6) auf Werte von 200 und 100 eingestellt. Eine angepasste Geschwindigkeitskennlinie kann man sich sparen. In der ersten Fahrstufe kriecht die Maschine fast unsichtbar dahin, das Beschleunigen erfolgt ohne abrupte Geschwindigkeitssprünge und sehr gleichmäßig.

bs 03/2006


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